Kirchlichen und weltlichen Feierlichkeiten besondere Festlichkeit zu verleihen, das ist wohl eine der befriedigendsten Aufgaben, die jede Kapelle in ihrem Heimatort zu erfüllen hat.
Während im 19. Jahrhundert die „Musikbande“ fast ausschließlich für diesen Zweck herangezogen wurde, stellte man um 1900 mit dem Aufkommen des Fremdenverkehrs weitere sehr zeitintensive Anforderungen an unseren Musikverein. Damals entstanden nämlich bereits die ersten Waldfeste, wobei die Musikkapelle immer klangvoller Mittelpunkt war. Platzkonzerte und Zillertaler Liederabende mit den Nationalsängern und Latterern (Schuhplattlern) wurden zu einer willkommenen Bereicherung des Urlaubsprogrammes unzähliger Bergsteiger und Gäste, die sich in Mayrhofen auf Sommerfrische befanden.
Ab 1965 wurden die Brauchtumsveranstaltungen durch „Heimatabende“ am Josef – Riedl – Platz ersetzt und vom rührigen Gemeindeamtsleiter Jakob Kröll, der auch Chronist und Ehrenmitglied der Bundesmusikkapelle Mayrhofen war, sehr aufwendig inszeniert. Diese „Heimatabende“ lockten tausende begeisterte Zuseher an, sodass man den Aufführungsort aus Platzgründen verlegen musste, zuerst zum Musikpavillon, dann zum Waldfestplatz, was sich aber leider nicht sehr bewährte. Neben diesen Aktivitäten veranstaltete die Musikkapelle auch jährlich zwei Sommernachtsfeste als Freiluftaufführung am Waldfestplatz, deren Ausrichtung früher wesentlich mühsamer war als heute. So musste zum Beispiel das Bier vom Gasthof „Alte Post“, wo es gekühlt wurde, zum Festplatz transportiert werden.